Samstag, 10. Mai 2008

toechter

eine voellig subjektive einschaetzung des puppigkeitsfaktors deutscher regionen ergibt ein gefaelle vom westsuedwesten zum ostnordosten. somit findet der mailuftbeseelte juengling von bonn bis heidelberg zwangslaeufig eher so eine art ausgebildete dauertochter, wohingegen er ab thueringen und weiter in die gegenrichtung durchaus auf ernstzunehmende weibsbilder stossen kann. irgendwas scheint in den alten bundeslaendern zu einer selbstverstaerkenden selbstverliebtheit mit starken selbstbespiegelungstendenzen gefuehrt zu haben - uebrigens nicht nur bei den frauen. wahrscheinlich hat das irgendwas mit der traditionellen nahrungssituation zu tun.

sicherlich, das legt die intuition nahe, leben die ikonen ken und barbie seit anbeginn ausschliesslich von kunstspeiseeis, suesssprudel, tueten- und tubenfertigglibber. wesen aus fleisch und blut, die mit gruenen eingelegten tomaten aufgewachsen sind, sind demgegenueber wahrhaft schrotig-koernig-rustikal zu nennen. du bist, was du isst, wusste schon jean pell, erfinder der gleichnamigen kartoffel und schaelte sich nach dem ersten sonnenbad.

bedenklich dabei: dann holt der osten bestimmt bald vollstaendig auf. einholen mit ueberholen. honni, du hattest keine ahnung.

allianoi

waldschloesschenbruecke auf tuerkisch? aber man muss zugeben, dass unsere osmanischen kollegen in groesseren dimensionen zu denken imstande sind.

bedeutungswandel

ist ihnen auch schon mal aufgefallen, dass es keinen "musiksender" gibt, in dem einfach nur "musik" gespielt wird? es scheint ein ding der unmoeglichkeit zu sein, interessante, faszinierende, betoerende, berauschende, inspirierende, mitreissende, vielfaeltige aber sonst klassifikationsneutrale musik in ihrer ganzen goettlichen unbegrenztheit zu bieten.

wieviele menschen kennen wir, deren musikgeschmack dem entspricht, was z.b. in *schauder* hr3, *wuerg* klassikradio, *igitt* einslive (einst wdr1), *ANATHEMA* swr3 den tag ueber abgespult wird (dass die oeffentlich-rechtlichen von den privaten "antennen" und "wellen" leichtens! abgrundtief unterboten werden, sollte dabei kein grund zur beruhigung sein)?

damit meint klein theo offensichtlich nicht die menschen, die man tagtaeglich im getunten golf bei akustischen monotonmetzeleien an sich vorbeiziehen sieht, pardon, hoert. ebenso seien ausgeschlossen die musikverbraucher, denen klang und rhythmus als unverfaengliches grundrauschen fuer die alltagsverrichtungen vom fruehstuecksei bis zur toilette dient. nein: ernsthaft, wieviele mag es also geben, die einerseits zu bewusstem hoeren faehig sind aber andererseits dem truebdumpfen enggefassten, sogenannten durchschnittsgeschmack folgen?

das drama ist ja, bei aller konzession an die zwaenge des marktes, der missbrauch des begriffs "musik" einerseits und bombastischer superlativer im kontext andererseits. die werber moegen das richtige meinen, aber bitteschoen, wo ist hier die faszinierende, aufruettelnde, etc. MUSIK? offenkundig haben wir es hier entweder mit einem missverstaendnis oder einer sinnmutation zu tun. nunja, alternativausdruecke wuerden eventuell auch zu wenig catchy geraten. wie waere es mit "variationslosem dauerdroehnen"? nein. eben.

gottseidank ist der muendige hoerer mit einer untrueglichen mustererkennung ausgestattet, die ihn postwendend abdrehen laesst, sobald folgende worte in engen zusammenhang gebracht werden:
  • 80er,90er
  • heute
  • (aller)beste
  • hits
  • mix
  • verdaechtig (hit-~/rekord-~)
  • live
  • elch
  • club
  • party
  • super
  • mega
  • lieblingssong
  • games
  • mein
  • euer
  • charts
so gewappnet, sollte es ein leichtes sein, die befleckten empfaengnisgeraete kaltzustellen, um fortan wieder offenen ohres durch die welt gehen zu koennen.

theo bromin

glueck durch chemie

Benutsertsuschdand

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