bird lives and sonny will hopefully stay with us for still some while
tonhalle, duesseldorf, kurz vor 20 uhr. summendes warten auf den saxophone colossus, einen der letzten seiner art, einen mann, der seinen namen fest in die geschichte des jazz eingebrannt hat. im publikum fruehinteressierte, spaetbegeisterte und ewige fans. grau überwiegt, es riecht nach ddorfer kleingeld. zu viele freie sitze trotz teilgesperrter raenge, kleine und groessere musiker fachsimpeln(einer der groesseren fitzefatze-t ausnahmsweise nicht, sondern ist mit frau und kind gekommen, einen seiner altvorderen zu hoeren), im saal findet eine nachverdichtung statt, die platzanweiser kapitulieren verkniffen.
gnaedig kurze ansage, die band. und dann: ein gebrechlich wackelndes maennlein, verglichen mit der phantasierten wirklichkeit unterlebensgross, eine wild wippender mopp von haaren, sonnenbrille, bart, schwarzer anzug, rotes stecktuch, das tenor. der hoefliche applaus dreht auf, rufe, catcalls. dann ein unmerkliches verharren und der gebeugte alte herr stoesst ein paar signale in sein horn, die band steigt ein, up-tempo, froehliche harmonien.
...
was war: traenen der ueberwaeltigung angesichts des ersten und wahrscheinlich letzten unmittelbarerlebnisses, zwei stunden geballte energie von dem grossen, grossen meister der ueberraschenden rhythmischen wendungen und frei dahinschlaengelnden und -huepfenden paraphrasen, spontankompositionen. aber eben auch eine bis zur begleitmaschinerie degradierte rhythmusgruppe. ein e-bassist, der genauso sitzt und gleichmuetig pensum abspult, wie sonny steht, tanzt, singt, kraechzt, droehnt, schreit, schichtet, zitiert (auch sich selbst). endlose, vorhersagbare formen, in denen der meister die dauerrolle hat, die melodie zu formulieren, einstiegsideen fuer den chorus anzugeben, nach ausgedehnten, braven (nicht mutigen) soli die melodie wieder abzuholen und weiterzureichen, am ende zu resumieren. calypso, calypso, rock, swing, kein bop.
was bleibt: ein tiefes gefuehl von liebe und verehrung fuer einen mann, der nach 78 jahren spielen darf, was er noch will und kann, der auch einen nicht-alterierten blues zum ausgang singen / shouten darf, ein ereignis, was man nicht gehoert haben muss. aber unbedingt erlebt. danke.
gnaedig kurze ansage, die band. und dann: ein gebrechlich wackelndes maennlein, verglichen mit der phantasierten wirklichkeit unterlebensgross, eine wild wippender mopp von haaren, sonnenbrille, bart, schwarzer anzug, rotes stecktuch, das tenor. der hoefliche applaus dreht auf, rufe, catcalls. dann ein unmerkliches verharren und der gebeugte alte herr stoesst ein paar signale in sein horn, die band steigt ein, up-tempo, froehliche harmonien.
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was war: traenen der ueberwaeltigung angesichts des ersten und wahrscheinlich letzten unmittelbarerlebnisses, zwei stunden geballte energie von dem grossen, grossen meister der ueberraschenden rhythmischen wendungen und frei dahinschlaengelnden und -huepfenden paraphrasen, spontankompositionen. aber eben auch eine bis zur begleitmaschinerie degradierte rhythmusgruppe. ein e-bassist, der genauso sitzt und gleichmuetig pensum abspult, wie sonny steht, tanzt, singt, kraechzt, droehnt, schreit, schichtet, zitiert (auch sich selbst). endlose, vorhersagbare formen, in denen der meister die dauerrolle hat, die melodie zu formulieren, einstiegsideen fuer den chorus anzugeben, nach ausgedehnten, braven (nicht mutigen) soli die melodie wieder abzuholen und weiterzureichen, am ende zu resumieren. calypso, calypso, rock, swing, kein bop.
was bleibt: ein tiefes gefuehl von liebe und verehrung fuer einen mann, der nach 78 jahren spielen darf, was er noch will und kann, der auch einen nicht-alterierten blues zum ausgang singen / shouten darf, ein ereignis, was man nicht gehoert haben muss. aber unbedingt erlebt. danke.
kakau - 5. Dez, 09:07
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