Mittwoch, 15. Dezember 2004

Ärger

ist ein Bewusstseinszustand, der sich jeden Tag automatisch spätestens dann einstellt, wenn man am Morgen mit den ersten fremden Menschen oder ihren unsäglichen Hinterlassenschaften zusammenstösst, z.B. beim morgendlichen Durchgehen der E-Mails im Büro.

Die Bezugsquelle des Ärgers sind "die anderen", geliefert wird in der Regel portofrei. Unglücklicherweise gibt es für Ärger aber kein Rückgaberecht.

Das Verfallsdatum hingegen liegt meistens erstaunlich weit in der Zukunft, was den Ärger zu einem Paradeprodukt in Bezug auf Substanz, Qualität und Haltbarkeit macht. Ausserdem gibt es immer gleich sehr viel davon auf einmal. Auch wenn z.B. England Niederschlaege aus gemischten Haustieren kennt: Ärger Made in Germany übertrifft die oft minderwertigen Konkurrenzprodukte aus dem Rest der Welt in punkto Nachhaltigkeit und Effizienz.

Ärger ist frei konvertierbar in Wut, Frust und Jammer. Trifft Ärger ein geeignetes Medium, so lässt sich unter Umständen auch Amok in Reinform gewinnen.

Erstaunlicherweise führt der Abbau von Ärger - im Gegensatz zu der Situation bei Rohöl - oft zu einem beunruhigenden, fast vollständigen Verlust desselben. Dieser Umstand muss einen jedoch nicht beunruhigen, da die geschätzten weltweiten Reserven deutlich über denen von Manga-Sammelkarten, Recyclingplüsch und politischen Aschermittwochsreden zusammengenommen liegen. Die letzte akute offiziell belegbare Ärgerkrise der Neuzeit ereignete sich im Spätherbst 2002 in der Nordostmongolei, als sich dort von der Welt unbemerkt ein Transportflugzeug, beladen mit 5000 Playstations, ungespitzt in die (halbgefrorene) Erde rammte und vollständig ausbrannte.

Ärgermangelerscheinungen lassen sich durch (vorsichtige!) Applikation von Steuerbescheiden, Verkaufssenderprogrammen oder Telekom-Servicetelefonaten behandeln. Vorsicht ist dabei in jedem Fall angesagt, die Dosierung sollte im Zweifelsfall vom Facharzt überprüft werden. Bitte beachten Sie auch unsere Gesundheitshinweise!

Service

hiess früher mal Kundendienst und war auch so (Quelle: Geiers Brockhaus, 7te Auflage, 1897). Service hingegen kommt aus dem englischen und bedeutet soviel wie:

Mehrfach verschachtelte, bunt bemalte und kostenpflichtige Abwimmelungsstrategie für (bzw. gegen) Kundengeschnetz

Die Steigerung von Service im für den Kunden positiven Sinn nennt man Geschenkgutschein (für Herrenparfümproben, 0.5% rabattierte Bahnfahrten, Schlüsselanhänger, Glasperlen etc.), im für den Hersteller positiven Sinn heisst man sie Selbstschussanlage oder Minenfeld.

Servicetelefone

stehen in sogenannten call-centern (engl.: Ruf-Mitten) und hängen an Endlostonbändern, von denen verzerrte Elektropop-Volksmusik gespielt wird. Die Gebühren sind abhängig von der voraussichtlichen Dauer des vergeblichen Wartens, multipliziert mit der tatsächlichen Dauer des vergeblichen Wartens, potenziert mit der Dringlichkeit des Anrufs. So gut wie nie werden die Hörer der Telefone von echten Menschen abgenommen. Meistens handelt es sich um Sprachcomputer, die mit minimal künstlicher Intelligenz aber einem angenehmen Timbre ausgestatt, sinnlose Antwortformeln absondern, wie z.B.: "Das tut mir leid, dafür sind wir hier nicht zuständig. Bitte versuchen Sie es doch einmal unter unserer (kostenpflichtigen)* Servicenummer 0190-...". Eine Direktvermittlung zu der angeblich zuständigen Stelle ist i.d.R. nicht möglich, da sämtliche Servicebereiche outgesourct (engl.: ausgequält, wird ungefähr wie auhtgesoohrsd gelesen) sind und somit voneinander nichts wissen und nichts wissen wollen. Servicetelefone halten einem Hersteller oder Anbieter somit nicht nur den aus Frust über den sündhaft teuren Elektronikschrott gallespeienden Kunden vom Hals, sondern fördern auch den Mitarbeiterschlaf und den Managergewinn.

* wird nicht mit ausgesprochen

dunkel

bleibt bedeutlich Artikel dieser. Spiralig windige Seltsamheit zwirbelt Klabuster grünlich vor Bruch am Tag, vor Reit und Zaum, vor Tacht und Nag. Greife Krötenschleim und Flederfeder, Lausenbein und Muckenschiss, Dreiwettertaft, Taffitack, Trickticktrack. Salbei, Dalbei, Galmei. Wahnsinn krakeelt resterfester. Pöse Geister, fahret aus! Huiii.

Donnerstag, 2. Dezember 2004

reife

ohne zorn und eifer
werd ich immer reifer
eifre nach dem camembert
stinken ist ja nicht so schwer

haushaltstipp:
im dezembaer nimmt die kluge frau sich baeraechtigterweise einen kammerbaer.

augenringe

geh ich aus wassersucht ins schwimmbad, komme ich mit schwimmringen unter den ausl-augen wieder.
adrennt. eilige nacht. spurtenprogramm fuer freuwillige.

es ist schon so lang her...

sprachs, nahm das gebiss und warf es nach dem nachbarshund, der eben im begriff war, die rosen zu naessen.

hörenagen

soviel wie: "man beiss es nicht genau"

beton

wenn du nur Beton um dich herum siehst
könnte es an deinem zementalen Zustand liegen

mukös

ei em se graugelbes federkernschleimchen (muculus discolor, ssp. bettmatratz)

itz preimschleimteim

Montag, 1. November 2004

herpest II (fragment)

und millionen von kleinen, blassen, aber kerngesunden, lebensfrohen apfelkerngehaeuseschmarotzern beenden ihre irdische existenz zwischen den mordgierigen reisszaehnen von bioapfelentsaftungsanlagen.

Freitag, 29. Oktober 2004

lass mich

dich in die welt des herbstlaubraspelns und zwiebelkuschelns im apfelbad entfuehren. die welt des federblaehens und der weissmaronen, die welt der buchkeckernden eineichbackenhoerner, die welt des fruehnabels und goldigen pfuetzenschlemmens.

allerbestes tagebuch von allen

habe alles aufgegessen. fett, mehl salz, gott erhalz.
wieder ein cateringbetrieb vor drohender umstrukturierung gerettet. mir gebuehrt die silberne dampfnudel am bande. ich helfe dem aufschwung, den ich selber nicht mehr hinbekomme. irgendwann gelingt uns der durchbruch. der magenwand.
supersize-uns, und unsere taegliche pasta gib uns heute. sugar, honey-honey, engel des tech-nutrition-hochdurchsatzes und der schwermetallnachtischmarmeladen.

Mittwoch, 27. Oktober 2004

der virtuelle flirt

lassen wir zunaechst einmal konrad duden zu worte kommen:
VIRTUELL
1) entsprechend seiner Anlage als Möglichkeit vorhanden, die Möglichkeit zu etw. in sich enthaltend, einschließend;
2) a)nicht echt, nicht in Wirklichkeit vorhanden, aber echt erscheinend, dem Auge, den Sinnen vortäuschend; virtuelle Realität:
b)vom Computer simulierte Wirklichkeit, künstliche Welt, in die man sich mithilfe der entsprechenden technischen Ausrüstung scheinbar hineinversetzen kann; vgl. ...al/...ell.

im ersten fall ist der besagte flirt also noch nicht real, aber moeglich; im zweiten prinzipiell unmoeglich, da auf keinerlei realitaet sondern auf wunschdenken und der willkuerlichen beschraenkung der eigenen sinneswelt aufbauend.

solch ein flirt entspraeche demnach einer trockenuebung oder einer pantomime.
aber lass uns das ausdifferenzieren, ok?

theo bromin

glueck durch chemie

Benutsertsuschdand

Du bist nicht angemeldet.

Free Text

Ja! Freiheit fuer die Texte! Die Bilder nicht zu vergessen. Kultur fuer wirklich alle! Strategische Partnerschaft von Happy Tree Friends, Beavis, Butthead, Itchy und Scratchy. Freiheit fuer den Geist.
Just say no.Thing.

Finnste

 

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