Dienstag, 11. Dezember 2007

sympathy for the poor devil

es verhaelt sich ja nun mit den auf uns einstroemenden stereotypen so, dass unsere reiz-reaktion tumb unreflektiert, dafuer aber sehr schnell und vorhersagbar erfolgt. nehmen wir ein beliebiges herausgegriffenes kinomachwerk aus der reihe mit dem doppelnull-geschuettelten womanizer. im gegenueber, im harten schlagschatten der moralischen verachtung, steht ueblicherweise der mann, der die besten jahre seines lebens darangesetzt hat, eine maschine mit rotem knopf zu konstruieren, die bei ingangsetzen augenscheinlich groessere teile der terrestrischen zivilisation plattmachen wuerde. stereotype reaktion: boese. wegmuss. und der rest des filmchens spult denn auch das langsame sterben des mr. x mit allen kollateralschaeden (und diversen erfolgreichen begattungsakten seines gegenspielers) zum allgemeinen gaudium - vorhersehbar - ab.

reflektieren wir kurz die gegenmotive. x's gegenspieler ist offensichtlich ein oberflaechlich gebildeter schoenling ohne jedwelche finanzielle sorge, dessen hauptmotive im leben befehlsgehorsam, ethikunbelastete abstrafung von rechtsbrechern, genuss- und, sagen wir es offen, wohl auch trunk-sucht sind.

was aber erfahren wir ueber die verkrueppelte seele des aggressiven gegengegenspielers? nicht viel mehr, als dass sie so ist und bis zum ende des films auch keinerlei veraenderung durchmachen wird.

koennte es nicht sein, dass wir hier eine person geschildert bekommen, deren empfindsames gemuet an der ungerechtigkeit, der verachtung, der mammonverehrung, der kriegssucht seiner mitmenschen schlicht zerbrochen ist? handelt dieser mensch nicht vielleicht sogar aus der einsicht, dass das ende mit schrecken wuenschenswerter ist, als der neoliberale, nationalistische, globalisierte schrecken ohne ende? hat er nicht vielleicht abgewogen und gefunden, dass mutter erde nach 10.000 jahren humanverseuchung einen sauberen neustart, eine zweite chance zur ausgewogenen evolution verdient hat?

erscheint uns auf der anderen seite nicht james b. wie ein verirrtes produkt von parteiindoktrination, subversiver lobbyarbeit und kritikloser fortschritts- und technikglaeubigkeit? handelt er nicht wie ein werkzeug einer unmoralischen, aber maechtigen sekte von verkrusteten funktionaeren, ein erfuellungsgehilfe von uebermaechtigen technokraten? traegt er nicht zuege von lebenden personen, die weisungsgebunden scientology, oelmagnaten oder der pharmaindustrie den weg durch die widrige oeffentlichkeit brechen? unbelastet von geschichte, moral, oekologie und ethik? erscheint dabei er nicht in seinem bedingungslosen hedonismus ein ebenbild mehr oder weniger populaerer fdp-funktionaere? theo gibt zu, der letzte vergleich ist unfair. gegenueber 007, dem unkaputtbaren megaarschloch und liebediener nordwestlicher supermacht.

einmal. nur einmal, sony-entertainment, mgm, whoever, lasst am ende wenigstens auch einmal die verlogene selbstherrlichkeit der vermeintlich guten seite ihr fett abbekommen. nur mal so. zum neutralisieren. in der naechsten folge duerft ihr wieder revolverschwingend traditionell. gerne. bier und chips stehen schon bereit.

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theo bromin

glueck durch chemie

Benutsertsuschdand

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